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Schupfnudeln mit Pilzen und grünen Bohnen



Zu aller erst mal ein Outing: Ich mache Schupfnudeln in der Kita nicht mehr selbst. Ganz einfach, weil es zugegebenermaßen viel Arbeit ist. Ab und zu habe ich einen Kartoffelteig gemacht, ihn über Nacht im Kühlschrank deponiert, um ihn am nächsten Tag zu Gnocchi oder eben Schupfnudeln weiter zu verarbeiten. Aber dieser Teig war dann so weich und wie man in Österreich sagt "patzig", dass es wahrlich keine Freude war, weiter zu machen. Ich musste noch Tonnen an Mehl rein kneten, bevor er annähernd wieder eine wünschenswerte Konsistenz annahm. Soviel dazu.


Vielleicht hätte ich den Post lieber mit dieser kleinen Anekdote beginnen sollen: Ich habe Freunde, die über Umwege von Korea, Jamaika und den USA schließlich in Deutschland sesshaft geworden sind. Als ich einmal beiläufig "Schupfnudeln" erwähnte, war das erstens ein lustiger Zungenbrecher und zweitens ein großes Fragezeichen. Was sind denn Schupfnudeln? Hm, das Fragezeichen wurde mit meinen Erklärungen nicht kleiner. Also, schritt ich zur Tat, gab mein Allerbestes hinsichtlich der Zubereitung des süddeutschen Klassikers und legte den Grundstein für eine große Schupfnudel-Liebe bei O. und C.

Sie fanden schnell heraus, dass es die Dinger auch fertig zu kaufen gibt*, doch immer noch schwärmen sie von diesem einen Abend damals ...



Zutaten für eine 4-köpfige (hungrige) Familie:


600 g Kartoffeln, mehlig kochend

ca. 140 g Vollkorn-Mehl (alternativ Reismehl)

50 g Kartoffelstärke

50 g Kichererbsenmehl

wenn zur Hand: 1 EL Flohsamenschalen gemahlen

1-1,5 TL Jodsalz

eine große Prise Muskatnuss


1 kleine rote Zwiebel

350 g grüne Bohnen

250 g Champignons (optional Kräutersaitlinge)

6-8 getrocknete Tomaten

1 Prise Jodsalz

frischer Thymian (optional Rosmarin oder Kräuter der Provence)



Die Kartoffeln schälen, in 2 cm große Würfel schneiden und in einem Topf mit Wasser bedeckt gar kochen. Das Wasser fast zur Gänze weggießen. Ein minimaler Rest eignet sich ganz gut zum Zerstampfen der Kartoffeln, was jetzt als nächstes passieren soll. Den Kartoffelstampf dann etwas auskühlen lassen.


In einer Schüssel die festen Zutaten für den Teig vermischen und die zerdrückten Kartoffeln dazu geben. Nun alles verkneten, so dass ein homogener Teig entsteht. Diesen Teig für 15 Minuten abgedeckt in den Kühlschrank stellen.


Danach den Teig in vier Teile schneiden und den ersten zu einer Wurst mit ca. 4 cm Durchmesser rollen. Von dieser nun 1 cm dicke Scheiben abschneiden und die wiederum zwischen den bemehlten Handflächen zu kleineren Würsten bzw. Schufpnudeln formen. Das erinnert zu recht an Vanillekipferl backen! Ihr verfahrt mit allen Teigteilen genauso.



Die Schupfnudeln auf einem bemehlten Brett sammeln und dann vorsichtig nach und nach in einen großen Topf mit siedendem Wasser geben (in 2-3 Schüben). Die Hitze runter stellen, ab und zu umrühren und warten bis die Schupfnudeln oben schwimmen (dauert ca. 5 Minuten). Dann könnt ihr sie abseihen und auf einem Backblech etwas abkühlen lassen.


In der Zwischenzeit die grünen Bohnen von den Enden befreien und in 4 cm lange Stücke schneiden. Diese in etwas Wasser ca. 12 Minuten lang dünsten und das Wasser anschließend weg kippen (Achtung Lektine!). Mit Tiefkühl-Bohnen genauso verfahren.


In einer Pfanne etwas Olivenöl erwärmen. Die klein geschnittene Zwiebel darin anrösten. Dazu kommen die halbierten und in Scheiben geschnittenen Champignons. Wenn sie gar sind, müssen sie die Pfanne kurz verlassen und in einer Schüssel auf die Vereinigung mit den Schupfnudeln warten.


Die Schupfnudeln werden nun ebenfalls in etwas Öl von allen Seiten ein paar Minuten angebraten bis sie leicht gebräunt und knusprig sind. Jetzt dürfen die zwiebeligen Champignons wieder mit in die Pfanne, ebenso die Bohnen, klein geschnittene getrocknete Tomaten und etwas Salz sowie frisch abgezupfte Thymian-Blätter. Fertig ist der Festtags-Schmaus!



Tipp: Falls ihr Champignon-Muffel seid oder mit einem solchen zusammen essen wollt, nehmt stattdessen einen Block Räuchertofu und bratet ihn in Würfel geschnitten mit einem Schuss Sojasauce an. Ganz klassisch zu Schupfnudeln passt übrigens Sauerkraut mit Räuchertofu. Aber auch jegliches andere Gemüse kann man gut damit kombinieren, z.B. Spinat, Tomaten, Zucchini oder Paprika, ... Wir hatten sie früher zuhause übrigens oft in der süßen Variante als Mohnnudeln - auch sehr empfehlenswert!



*Wenn ihr es sehr eilig habt, gibt es aber mittlerweile im Bioladen wirklich gute vegane Schufpnudeln zu kaufen, relativ vollwertig. (unkonkrete Werbung, unbeauftragt)

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