Immer wieder werde ich in meinem Umfeld gefragt, welche Gewürze ich in meinen Gerichten verwende, was man meiner Meinung nach unbedingt zuhause haben sollte und was man mit gewissen Zutaten sonst noch machen könne.
Das spiegelt ein bisschen meine eigene Ratlosigkeit wieder, die mich zu Beginn meiner kulinarischen Entdeckungsreise begleitet hat. Ich habe mir Gewürze gekauft, die in einem Kochbuch für ein gewisses Rezept angegeben waren und dann nie wieder verwendet.
In diesem Beitrag möchte ich euch in alphabetischer Reihenfolge verschiedene Zutaten vorstellen und erklären, wofür ihr sie verwenden könnt. Sie stellen ungefähr meinen Grundstock an Würzmitteln dar. Lasst euch inspirieren! PS: Viele dieser Gewürze haben einen sehr positiven Einfluss auf unsere Gesundheit. Eventuell ergänze ich die Wirkungen auf den Körper noch, bis dahin müsst ihr ecosia, bing & co fragen ...
Anissamen: Brot, Kohlsuppe, Weihnachtsgebäck, Tee, Kompott - süßlich herber Geschmack
Basilikum, frisch oder getrocknet: Nudelgerichte, leichte Sommerküche, Salate, Tomaten, grünes Pesto, auf Pizza oder Flammkuchen, in Kombination mit Erdbeeren als Dessertzutat - enthält ätherische Öle, sollte von Schwangeren in geringen Mengen konsumiert werden
Bockshornkleesamen, gemahlen: in herzhaften Gerichten, für Joghurt-Dips, indische/asiatische Gerichte - nussiger, leicht käsiger Geschmack. Als Alternative eignet sich gemahlener Koriander oder Kreuzkümmel.
Cayennepfeffer, Chili getrocknet: Chili sin Carne, indische/asiatische Gerichte, Eintöpfe mit Tomaten - bringt Schärfe (verwende ich so gut wie gar nicht in der Kita, sondern privat)
Cumin/Kreuzkümmel, ganz oder gemahlen: für Gerichte mit verschiedensten Kohlsorten und Hülsenfrüchten (beugt Blähungen vor), für asiatische und orientalische Gerichte (Currys, Dals, Gerichte mit Bulgur oder Couscous, ...) - sehr würziger, leicht herber Geschmack. Als Alternative eignet sich Kümmel oder gemahlene Bockshornkleesamen.
Curcuma/Kurkuma, Wurzel, frisch oder gemahlen: für asiatische Gerichte (Currys, Dals, ...), Suppen, Gemüsesaucen - sehr würziger Geschmack, etwas bitterer als Ingwer, dafür nicht scharf. Als Alternative kann man ein mildes indisches Currypulver verwenden.
Currypulver, Gewürzmischung: indische Küche, Bratlinge, Dips, Gemüsesaucen, Suppen - Geschmack je nach Mischung mild, pikant, bis herb, scharf
Fenchelsamen, gemahlen: Brot, Pizzateig, Tee - würziger, anisähnlicher Geschmack
Garam Masala, Gewürzmischung: indische Küche (Currys, Dals, Kichererbsenpancakes, ...) - fruchtiger, süßlicher Geschmack je nach Mischung
Hefeflocken: Topping fürAufläufe, in Nudelgerichte, Risottos, Saucen, Suppen, als "Schmelzkäse" auf Pizza - kräftig käsiger Geschmack. Hefeflocken müssen nicht zwangsläufig Gluten enthalten. Es gibt auch welche auf Basis von Melasse, die dann glutenfrei sind. Im Bioladen gibt es meist mehrere zur Auswahl.
Ingwer, frisch oder gemahlen: für Suppen und asiatische Gerichte (Currys , Dals) - würziger, fruchtiger Geschmack, scharf (je länger er mitgart wird, desto schärfer)
Kala Namak, indisches Schwarzsalz: für Rühr-Tofu, Nudelauflauf und alles, was nach Ei schmecken soll - schwefeliger Geruch, eiähnlicher Geschmack
Kardamom: orientalische, indische Küche, in Gewürzmischungen wie Ras-el-Hanout, Currys - süßlich, exotischer Geschmack
Koriandersamen, gemahlen: Brot, Gemüsesaucen, Dips, Couscous oder Bulgur, Aufläufe, Bratkartoffeln, Suppen, in Pizza- oder Flammkuchenteig - milder, zitroniger Geschmack. Als Alternative kann man gemahlene Bockshornkleesamen, Fenchelsamen, Kümmel oder Kreuzkümmel verwenden.
Korianderblätter, frisch: Thai Currys, Sommerrollen, Reis-Gemüse-Gerichte
Kräuter der Provence, Gewürzmischung: Gemüsesaucen, Kartoffelgerichte, Nudelsaucen, Salate - würziger, aromatischer Geschmack
Kümmel, ganz oder gemahlen: Brot, in alle Gerichte mit Kohlsorten oder Hülsenfrüchten, für Sauerkraut - würziger, leicht herber Geschmack. Als Alternative kann man Koriandersamen oder gemahlen bzw. Kreuzkümmel verwenden.
Loorbeerblätter, getrocknet: für Suppen (besonders Kartoffelsuppe), Sauerkraut - würzig, starker Duft
Muskatnuss, gerieben: zu Kartoffelgerichten (-püree, -suppe, -puffer, ...), Polentagerichten, in Suppen, Gemüsesaucen, Bechamelsauce, für Kekse - warmer, milder, süßlicher Geschmack. Als Alternative gemahlenen Kreuzkümmel oder Koriander verwenden. Wenn es eher süßlich sein soll, eignet sich Zimt oder Ingwerpulver.
Majoran, frisch oder getrocknet: Gemüsesaucen, Veggie-Bolognese, zu Hülsenfrüchten und Kartoffeln - kräftiger, würziger Geschmack
Nelken: zu Rotkohl, Apfelkompott oder -kuchen, Weihnachtsgebäck - würzig, holziger Geschmack
Oregano, frisch oder getrocknet: mediterrane Gerichte, Pizza, Aufläufe, Gemüsesaucen, Suppen, Kartoffelgerichte - würziger, intensiver Geschmack. Als Alternative kann man Basilikum verwenden.
Paprikapulver: in Chilis, Gulasch, Gemüsesaucen, Suppen - würziger Geschmack
Petersilie, frisch: als Topping auf Suppen, in Dips, Salaten, Gemüsesaucen, gedünstetem Gemüse, zu Pilzen - aromatischer Geschmack (glatte Petersilie ist etwas besser zum Erhitzen geeignet als krause). Als Alternative eignen sich Zitronenmelisse oder eventuell auch Minze, je nach Gericht.
Pfeffer, schwarz: immer in Verbindung mit Kurkuma, auf herzhafte Gerichte (z.B. Bratkartoffeln), in Gemüsesaucen, Dips - feuriger, erdiger Geschmack
Piment, gemahlen: Weihnachtsbäckerei, in Tomatensaucen (mit Sojahack - Veggie-Bolognese, Chili, Gulasch, ...) - ähnelt geschmacklich Zimt oder Muskat, aber etwas herzhafter. Alternativ kann man Zimt oder Muskatnuss verwenden.
Rosmarin, frisch oder getrocknet: zu Kartoffelgerichten, in Suppen, Gemüsesaucen - harziger, tannenähnlicher Geschmack und Duft. Als Alternative eignet sich Thymian sehr gut.
Schnittlauch, frisch: in Dips, Bratlingen, herzhaften Crèpes, Rühr-Tofu, Suppen - zwiebeliger, intensiver Geschmack, aber feiner als Zwiebeln
Senf, Samen oder verarbeitet: zu Kohlgerichten, Saucen mit braunen Linsen, in Dips, Salaten, für Panade von Tofu-Sticks oder Sellerie-Schnitzeln - würzig scharfer, nussiger Geschmack
Thymian, frisch oder getrocknet: zu herbstlichen Gerichten, Kartoffelgerichten, Gemüsesaucen, Suppen - kräftiger, aromatischer Geschmack und Duft. Alternativ kann man Rosmarin verwenden.
Vanilleschoten: zum Backen, für Desserts - lieblicher, süßlicher Geschmack
Wacholderbeeren: für Sauerkraut - würziger, leicht herber Geschmack
Zimt, Stange oder gemahlen: Weihnachtsbäckerei, Apfelkompott, Kuchen, für Desserts, Knuspermüslis, aber auch in Tomatensaucen, asiatische Küche (Currys, Dals, ...) - süßlich, fein aromatisch im Geschmack. Am besten Ceylon Zimt verwenden, in Cassia Zimt ist eine höhere Menge an Cumarin enthalten. Dieser sekundäre Pflanzenstoff kann die Leber schädigen. Für Kinder kann schon eine verhältnismäßig kleine Menge (wie in zwei Zimtsternen) ein Risiko darstellen.
Comments